Zucchini – Anbau und Pflege der Pflanzen

ZucchiniDie Zucchini gehören zu den Kürbisgewächsen. Es sind leckere Früchte und überaus vielseitig zu verwenden. Die meisten Zucchini sind länglich, grün und sehen in etwa aus wie eine Gurke. Es gibt aber auch gelbe, orange, creme-grün gestreifte und grün gestreifte Früchte. Außer den länglichen gibt es auch runde Formen. Am zartesten sind Zucchinifrüchte, wenn man sie bei einer Länge von 10 bis 20 cm erntet. Lässt man sie wachsen, ereichen sie die Größe von Kürbissen. So lassen sie sich sehr gut lagern. Zucchini kann man von Juni bis Oktober ernten. Die Pflanzen sind pflegeleicht, anspruchsvoll und gedeihen gut im mitteleuropäischen Klima.

Zucchini können roh, gekocht und gebraten verzehrt werden. Selbst die Blüten kann man essen. Die Früchte sind nicht sonderlich reich an wertvollen Inhaltsstoffen, aber kalorienarm und vitaminreich. Außerdem sind sie sehr leicht verdaulich. Zucchini sind roh im Salat lecker, gedünstet als Stifte oder Scheiben und auch kurz gebraten in der Pfanne. Sie ergeben eine gute Suppe und man kann sie sogar füllen, mit Hackfleisch, Couscous, Pilzen oder Reis. Eine besondere Delikatesse sind die großen männlichen Zucchiniblüten.

Der Anbau von Zucchini

Zucchini lassen sich leicht kultivieren. Selbst Anfänger haben mit der Anzucht und Pflege keine Probleme. Die Pflanzen mögen Wärme und ein nährstoffreiches Substrat, regelmäßig Wasser und mehr eigentlich nicht. Am besten sucht man sich krankheitsresistente Sorten aus, dann ist die Chance, eine reiche Ernte einfahren zu können, besonders groß.

Standort

Zucchini mit BlüteWenn man Gemüse wie Zucchini im Garten anbaut, legt man in der Regel ein Beet dafür an. Natürlich wachsen solche Pflanzen auch in jedem Stauden- oder Blumenbeet. Ideal ist auch ein Hochbeet. Der entsprechende Unterbau des Beetes sorgt für gutes Wachstum, für Gemüse ist das ideal.

  • Zucchini lieben Wärme und somit einen sonnigen Standort.
  • Wichtig ist, genügend Platz ringsherum zu lassen. Die Pflanzen brauchen einiges an Raum.
  • Eine Zucchinipflanze benötigt 1,5 bis 2 Quadratmeter Platz

Pflanzsubstrat

In punkto Substrat unterscheiden sich Zucchini nicht wesentlich von anderen Gemüsesorten.

  • Lockeres und humusreiches Pflanzsubstrat
  • Empfehlenswert ist die Zugabe von Kompost

Aussaat und Pflanzen

Natürlich kann man Zucchinipflanzen im Handel erwerben. Vielen Hobbygärtnern macht es aber Spaß, sich die Pflänzchen aus Samen selbst zu ziehen. Das ist im Wesentlichen nicht kompliziert und dauert auch nicht lange. Man kann Vorziehen im Haus oder direkt ins Freiland säen.

  • Ausgesät wird ab Mitte April auf der Fensterbank.
  • Wenn man zu früh mit dem Säen beginnt, werden die Pflanzen frühzeitig zu groß. Ausgepflanzt werden sie unbedingt erst nach den Eisheiligen. Bis dahin können sie schon beachtliche Ausmaße angenommen haben. Die Pflanzen werden zum Platzproblem. Wer Platz genug hat, für den ist das natürlich dann egal.
  • Man nutzt Töpfe mit einem Mindesdurchmesser von 9 cm und steckt immer zwei Samenkörner in ein Gefäß.
  • Die Samen keimen etwa nach einer Woche.
  • Die schwächere der beiden gekeimten Pflanzen entfernt man später.
  • So ab Mitte Mai, wenn nicht mehr mit Spätfrösten gerechnet werden muss, pflanzt man die jungen Gewächse an ihren Bestimmungsort.
  • Auch gekaufte Pflanzen werden nach dem Zeitpunkt in den Garten gesetzt.
  • Jetzt ist es auch möglich, direkt im Freiland auszusäen.
  • Zucchini gedeihen gut in Mischkultur. Besonders gute Nachbarn sind: Kapuzienerkresse, Zwiebeln, Lauch und Stangenbohnen.
  • Ringelblumen um die Pflanzen herum machen optisch etwas her. Außerdem sind das robuste Pflanzen, die es schaffen, sich nebenan zu behaupten.

Die Pflege der Zucchinipflanzen

ZucchiniEinmal ins Freiland versetzt, brauchen Zucchini nicht mehr viel Pflege. Es sind recht genügsame Pflanzen. Allerdings sind es Starkzehrer, brauchen also Nährstoffe.

  • Ideal ist, wenn man die Pflanzen regelmäßig mit etwas Kompost versorgt.
  • Der Boden sollte regelmäßig gelockert werden. Unkraut dabei gleich entfernen!
  • Eine Mulchschicht wirkt sich gut auf die Pflanzen und auf den Boden aus.
  • Unkrautwuchs wird eingedämmt und der Boden bleibt länger feucht. Wasser kann nicht so schnell verdunsten.
  • Früchte, welche auf der Mulchschicht liegen, werden vor Feuchtigeit und Fäulnis bewahrt.
  • Zum Gießen am besten Regenwasser verwenden. Dieses sollte nicht zu kalt sein.
  • Die Pflanzen brauchen regelmäßig Wasser. Am besten nicht auf die Blätter gießen. So vermeidet man Pilzbefall.
  • Eine gleichmäßige Versorgung mit Wasser und Nährstoffen ist wichtig. Unter Stress produzieren die Pflanzen viel mehr männliche Blüten.

Wissenswertes

Wenn Zucchini mit Blühen beginnen, erscheinen meist erst einmal viele männliche Blüten. Daraus entwickeln sich allerdings keine Früchte. Zu erkennen sind diese Blüten an dem langen, dünnen Stängel, auf dem sie sitzen. Die weiblichen Blüten erscheinen erst danach. Die meisten männlichen Blüten kann man ernten und zubereiten. Sie gelten als besonders lecker. Um die weiblichen Blüten zu befruchten, reichen wenige männliche aus.

Ernte von Zucchini

Die pflanzen wachsen schnell, die ersten Früchte können bald geerntet werden. Oft dauert es nur 6 bis 8 Wochen, bis die ersten reif sind. Am besten schmecken Zucchini bei einer Länge von 10 bis 20 cm. Wenn regelmäßig geerntet wird, erscheinen immer neue Blüten, aus denen sich Früchte bilden. Lässt man die Früchte dran und wachsen, leidet die Ertragskraft der Pflanze.

  • Beim Ernten schneidet man die Zucchini einfach mit einem Messer ab.
  • Zucchini können im Kühlschrank bis zu 14 Tage gelagert werden.
  • Große ausgreifte Früchte sind monatelang haltbar.
  • Zum Einfrieren sind die Früchte nicht geeignet. Sie verlieren ihre Konsistenz und werden weich und wässrig.
  • Günstig ist, Zucchini wie Gurken einzulegen. Mit Essig, Kräutern und Gewürzen, heiß in Gläser gefüllt, halten sie einige Monate.

Krankheiten und Schädlinge

Auch Zucchini werden von Krankheiten und Schädlingen bedroht. Je eher man sie entdeckt, um so besser bekommt man sie in den Griff. Am gefährlichsten für Zucchini sind Schnecken. Sie lieben die jungen Pflanzen. Besonders bei feuchtem Wetter sind die Pflänzchen bedroht. Bei Trockenheit halten sich die Probleme in Grenzen. Ansonsten gibt es viele Probleme mit Mehltau.

  • Gegen Schnecken helfen Schneckenkorn, Schneckenzäune, Schneckenkragen und absammeln, sobald man eine entdeckt.
  • Echter Mehltau tritt vor allem bei Trockenheit auf. Es bilden sich weiß-graue Flecken auf den Blättern, später mehlige Beläge. Die Blätter werden braun und sterben ab.
  • Falscher Mehltau zeigt sich durch gelbe, graue bis braune Flecken auf dem Blatt, darunter sieht man grauweißen Schimmel. Tritt bei feuchtkaltem Wetter auf.
  • Mosaikvirus zu erkennen an mosaikartigen gelben Flecken auf den Blättern. Für die Pflanze meist tödlich. Tritt meist erst gegen Ende der Vegetationsperiode auf, deshalb ist handeln nicht nötig.

Besonders empfehlenswerte Sorten

  • Gold Rush F1 (Goldrausch) – leuchtend gelbe Sorte, längliche Form, Reifezeit etwa 50 bis 55 Tage
  • One Ball F1 – gelbe Sorte in runder Form, die Besonderheit ist die kurze Entwicklungszeit von nur 35 Tagen
  • Cavili – hellgrüne, fast weiße Sorte, besonders gutes Aroma, Reifezeit etwa 45 bis 50 Tage
  • Black Forest F1 – ideal für kleine Gärten, kann klettern und ranken, dunkelgrüne längliche Früchte
  • Kimber F1 – bildet nur weibliche Blüten, Sorte speziell für nasse und kühle Witterung, gute Erträge selbst bei schlechten Bedingungen, lange, grüne Früchte, die beste Zucchinisorte am Markt!

Tipps

  • Zucchini nicht neben Kartoffeln pflanzen!
  • Männliche Blüten kurz vor dem Öffnen ernten.
  • Zucchini nicht in der Nähe von Tomaten, Äpfeln, und anderen klimakterischen Früchten lagern! Zucchini werden sonst sehr schnell reif und verderben!
  • Für eine drei bis vierköpfige Familie reichen zwei Zucchinipflanzen gänzlich aus. Ansonsten hat man Früchte im Überfluss.
  • Krankheiten kann man vorbeugen, indem man die Pflanzen stärkt, z.B. mit Brennnesseljauche.
  • Nicht viel mineralischen Stickstoffdünger einsetzen!
  • Sobald nach der Befruchtung die Fruchtknoten schwellen und die Blütenblätter zu welken beginnen, sollten diese entfernt werden! Diese Blütenblätter sind bei feuchter Witterung Haupteintrittsforten für Pilzerreger.

Fazit

Zucchini sind zwar nicht überragend im Geschmack und auch nicht megagesund, aber man kann sie lecker zubereiten und sie machen nicht dick. Man kann von ihnen essen, bis nichts mehr geht. Der Anbau ist nicht schwer. Da die letzten Jahre im Sommer recht feucht waren, ist es besser, Sorten auszusuchen, die damit gut klar kommen und die gegen die drei wichtigsten Pilzerkrankungen resistent sind. Ansonsten muss man nur den Pflanzabstand einhalten, damit die großen Blätter und dann die Früchte nach Nässe gut abtrocknen können. Die Pflanzen müssen ausreichend mit Wasser und Nährstoffen versorgt werden und der Rest macht sich fast von allein. Da kann man schon mal Guten Appetit wünschen.

[printfriendly]